Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS)

Historische Verkehrswege hinterlassen Spuren in der Zeit, schlagen Brücken von der Vergangenheit in die Gegenwart. Ziel des Bundesinventars der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) ist es, diese wichtigen Zeitzeugen zu erhalten und zu pflegen.

Als Fachstelle des Bundes erfüllt das ASTRA die hoheitlichen Aufgaben zum Schutz der historischen Verkehrswege. Primär sorgt das ASTRA dafür, dass die historischen Verkehrswege geschont und, wo das allgemeine Interesse an ihnen überwiegt, ungeschmälert erhalten werden. Diese Pflicht gilt unabhängig davon, ob der Weg von nationaler, regionaler oder lokaler Bedeutung ist.


Alte Zügenstrasse – den Naturgewalten trotzen

Fotos: ASTRA, Gemeinde Davos, Korporation Alpnach

Die 3,5 Kilometer lange alte Landwasserstrasse «Durch die Zügen» verbindet Davos Monstein mit dem Ortsteil Wiesen durch die tief in den Fels eingeschnittene Zügenschlucht. Seit 1974 parallel dazu der Landwassertunnel in Betrieb genommen wurde, dient die historische Wegstrecke vor allem dem Langsamverkehr. 1992 wurde erstmals mit der Planung eines umfassenden Sanierungsprojekts begonnen, um die Sicherheit auf dem Weg zu verbessern und die in die Jahre gekommenen Kunstbauten zu erhalten. Die entsprechenden Instandsetzungen wurden zwischen 2000 und 2006 umgesetzt. Doch Steinschlag und Lawinen «nagten» weiter an der historischen Strasse. Daher entschloss sich die Gemeinde Davos, ein neues Sanierungsprojekt auszuarbeiten, das zwischen 2019 und 2023 realisiert wurde. Nach der Instandsetzung ist die alte Zügenstrasse für Wandernde und Velofahrende wieder von Mai bis Ende Oktober geöffnet. Nach dem Winter muss die Zügenstrasse auch in Zukunft – jeweils vor der Eröffnung für den Langsamverkehr – geräumt und auf Schäden kontrolliert werden. Lesen Sie hier den ganzen Bericht


«Tremola en miniature»: Historischer Polenweg in Obwalden

Während des Zweiten Weltkriegs errichteten internierte polnische Soldaten zahlreiche Wege in der Schweiz, darunter den Polenweg bei Alpnach. Ein besonders anspruchsvoller Abschnitt des Polenwegs ist die «Tremola en miniature», die sich in Serpentinen der Landschaft entlang «schlängelt». Der historisch wertvolle Bergwanderweg beeindruckt durch seine Pflästerungen, Stützmauern, Wasserdurchlässen und Steinbogenbrücken. Die Korporation Alpnach hat 2024 umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Dabei wurden Pflästerungen saniert, fehlende Randsteine ergänzt und instabile Trockenmauern neu aufgebaut. Die Arbeiten erfolgten unter Berücksichtigung traditioneller Bauweisen und mit lokalem Material, um die historische Substanz zu bewahren. Lesen Sie hier den ganzen Bericht

Historische Strassenbauten im Alpenraum

Im 19. Jahrhundert schufen Ingenieure, Strassen- und Tunnelbauer zahlreiche neue, fortschrittliche Strassen und «Kunstbauten». Sie ermöglichten eine gegenüber den vorhergehenden Jahrhunderten einfachere und schnellere Querung der Alpen, die als natürliches Bollwerk dem Handel zwischen Nord und Süd im Weg standen. Zunehmende Belastungen und Abnutzung führen bei vielen der 100- bis 200jährigen Strassen zu umfassenden Unterhaltsarbeiten oder der Notwendigkeit von Erneuerungs- und Instandhaltungsprojekten.

Verschiedene Kantone haben im Zuge konkreter Instandsetzungsprojekte entsprechende Erfahrungen gesammelt, kennen Fallstricke sowie bewährte Planungs- und Baupraktiken. Weiter lesen…