Praxisbeispiel Frutteggstrasse Schüpfheim LU

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IVS-Objekt LU 783.0.1 im IVS-GIS

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Trockenmauer an der Frutteggstrasse von 1872/1873 vor der Instandstellung (Foto: F. Bieri, Basler & Hofmann)

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Instandgestellte Trockenmauer (Foto: F. Bieri, Basler & Hofmann)

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Ein handgeschmiedeter Anker verbindet die historische Mauer mit dem Untergrund bzw. mit der Hinterfüllung (Foto: F. Bieri, Basler & Hofmann)

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Auch in den instandgestellten Mauerabschnitten kamen Anker zu Einsatz (Foto: F. Bieri, Basler & Hofmann)

IVS-Objekt: LU 783.0.1
Bedeutung nach NHG: regional, mit Substanz und mit viel Substanz

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Die Strecke Chlusen – Finishütte diente seit langem der Erschliessung der Schüpfener Alpen hinter dem Bergzug der Farneren und unterhalb der Schafmatt. Einzelne Alpen lassen sich schon im 15. Jahrhundert belegen. In den Jahren 1872/1873 wurde der vormalige Fussweg aufgrund veränderter Ansprüche mit aufwendigen Stützbauwerken zum Fahrweg ausgebaut. Die wegbaulichen Investitionen waren für damalige Verhältnisse sehr gross; die Weganlage darf als ein herausragendes strassenbauliches Denkmal des Entlebuchs bezeichnet werden. Die Neuanlage der Frutteggstrasse in den 1950er und 1960er Jahren wählte schliesslich eine neue Linienführung und machte den bestehenden Fahrweg überflüssig; die alte Frutteggstrasse wurde dem Zerfall überlassen und büsste als Folge des Einsturzes ihrer Brücken bald die Begehbarkeit ein. Die detaillierte Geschichte kann in der Broschüre „Der Alte Frutteggweg in Schüpfheim und seine Umgebung“ der Gemeinde Schüpfheim [2010] nachgelesen werden.

In den Jahren 2008 bis 2010 wurde die Frutteggstrasse von 1872/1873 wieder begehbar gemacht und anschliessend ins Wanderwegnetz des Entlebuchs aufgenommen. Die Hauptarbeit bestand in der Sicherung und Instandstellung der zahlreichen Trockenmauern, welche den Hangweg stützen.

Ausführung: 2008–2010
Instandstellungskosten: 370‘000.–

 

Steinbeschaffung in der Umgebung

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Eine instandgestellte Stützmauer aus verwitterungsresistentem Sandstein aus dem Hungbüelloch (Foto: F. Bieri, Basler & Hofmann)

Im Gebiet der Fruttegg kommen sowohl Nagelfluh als auch harte, kompakte Sandsteinschichten vor. Bei der Errichtung der alten Frutteggstrasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde für die Stützmauern soweit möglich verwitterungsfester Sandstein eingesetzt. Da vor Ort aber Nagelfluh überwiegt, kamen auch Mauersteine aus Nagelfluh zum Einsatz.

Für die Instandstellung wurden zusätzliche Steine benötigt. Diese konnten ganz in der Nähe der Frutteggstrasse im Hungbüelloch gewonnen werden, wo ein harter Sandstein vorkommt. [Gemeinde Schüpfheim 2010: 6 f.]

 

Grenzen der Übertragbarkeit

Das Objekt stammt aus den 1870er Jahren und weist für die Epoche und den Standort typische Baumerkmale auf. Beim Übertragen der Baumethoden auf andere Projekte ist stets dem regionalen und historischen Kontext Rechnung zu tragen.

Kontaktadressen

  • Projektträger: Gemeinde Schüpfheim, Bruno Stalder, Chilegass 1, 6170 Schüpfheim, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • Ausführung: Stalder Tiefbau AG, Franz Stalder, Roorberg, 6170 Schüpfheim, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • IVS-Fachstelle des Kantons Luzern: siehe Adressliste


Quellen

Gemeinde Schüpfheim, 2010: Der Alte Frutteggweg in Schüpfheim und seine Umgebung. Informationsschrift zur Wiedereröffnung am 4. September 2010. Schüpfheim.