Historische Brücken

Der Umgang mit historischen Brücken wird in der technischen Vollzugshilfe „Erhaltung historischer Verkehrswege“ [PDF 8 MB] auf den Seiten 87 bis 95 behandelt.

Grundsätze der Erhaltung

Das Vorgehen zur Erhaltung von historischen Brücken kann gemäss technischer Vollzugshilfe, Seite 90 f., wie folgt zusammengefasst werden: Historische Brücken bilden für Verkehrsbau und Denkmalpflege gleichermassen eine Herausforderung. Die vielfältige Beanspruchung und wachsende Anforderungen an Tragsicherheit, Verkehrssicherheit oder Benutzerkomfort können die Weiterverwendung einer historischen Brücke in Frage stellen.
Die Erhaltungsmassnahmen haben sich an einer Prioritätsordnung zu orientieren, die von den Grundsätzen zur Erhaltung historischer Verkehrswege ausgeht. Den höchsten Stellenwert nimmt die Erhaltung im ursprünglichen Zustand und am bestehenden Ort ein. Dabei ist die überlieferte Substanz schonend instand zu setzen und wo nötig behutsam zu ergänzen.
Falls notwendig, sind diese Massnahmen durch Nutzungsbeschränkungen zu ergänzen. Erst wenn solche Beschränkungen aus verkehrstechnischen Gründen nicht verfügt werden können, ist eine behutsame Veränderung des Objekts mit Eingriffen in die bestehende Substanz ins Auge zu fassen.
Bei allen Massnahmen ist es wichtig, dass die baugeschichtliche Entwicklung der Brücke weiterhin ablesbar und der denkmalpflegerische Wert erhalten bleibt. Der Einsatz von zeitgenössischen Baustoffen und Techniken soll zurückhaltend erfolgen. Einschneidende Massnahmen wie die Entfernung von Brüstungen, das Betonieren einer Brückenplatte, die Versetzung oder der Abbruch und Ersatz einer Brücke sollten in jedem Fall nachrangige Priorität haben.

Weiterführende Literatur

  • NODOUSHANI, Mohammad, 1996: Instandsetzung von Natursteinbrücken. Düsseldorf.
  • PROSKE, Dirk et al., 2006: Sicherheitsbeurteilung historischer Steinbogenbrücken. Dresden.
  • Normenreihe SIA 269: Erhaltung von Tragwerken. Zürich.

Praxisbeispiele zu Furten und Stege

Instandstellung von Furten

septimerpass
 

Praxisbeispiele zu Holzbrücken

Instandstellung von Spreng- und Hängewerk

suwarow
 

Praxisbeispiele zu Steinbogenbrücken

Bauphilosophie

stalden
 
puntdivaldilei
 
stainstag
  • Der mehrere Jahrhunderte alte Stäinstäg Cröt an der alten Talstrasse (Avers GR) war vor der Instandstellung stark zerfallen. Das Gewölbe konnte erhalten und die Wegoberfläche mit den vorhandenen originalen Natursteinplatten erneuert werden. Die noch als Relikt vorhandene Brüstung wurde auf Wunsch der Bauherrschaft in Anlehnung an vergleichbare Objekte aus derselben Zeit rekonstruiert.
 

Abdichtung von Steinbogenbrücken
Moderne Abdichtungen sind nur im absoluten Bedarfsfall anzuwenden.

avers
 
chibrucke
  • Für die Abdichtung der Chibrücke (Stalden VS) wurde ein vorhandener Mauerkörper erweitert und eine zusätzliche Polyurethan-Flüssigkunststoffabdichtung eingebracht.
 

Mörtelmischungen

mortel chibrucke
  • Für die Mauerwerksreparaturen der Chibrücke (Stalden VS) wurde ein Mörtel verwendet, der hauptsächlich aus Sumpfkalk und Sand besteht.
 

Verputz

verputz chibrucke
  • Der Verputz der Chibrücke (Stalden VS) wurde als „Rasa Pietra-Verputz“ aufgetragen, bei dem die Fugen ganz gefüllt, die vorstehenden Steinflächen aber trotzdem noch sichtbar bleiben.
 
verputz puntdival
 

Wegoberfläche bei Steinbogenbrücken

weg stainstagcrot
 

Praxisbeispiele zu Stahlbrücken

Instandstellung von Stahlfachwerken

blacktenbrucke
  • Trotz starker Korrosionsschäden gelang es, die rund 120-jährige Blacktenbrücke (Bauma ZH) praktisch ohne Änderungen am Konstruktionsprinzip instand zu stellen.
 

Praxisbeispiele zu Betonbrücken

Instandstellung von schadhaftem Stahlbeton

dalvazzabrucke
  • Bei der Instandstellung der Dalvazzabrücke (Luzein GR) mussten massive Betonschäden beseitigt und die Fahrbahn neu abgedichtet und entwässert werden.