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IVS-Newsletter, Dezember 2024

IVS-Newsletter, Dezember 2024

5. Dezember 2024

IVS-Newsletter‍

Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS ‍


«Tremola en miniature»: Instandsetzung des historischen Polenweges in Obwalden

Bild: Korporation Alpnach


Zwischen Balismatt und Steinstössi oberhalb von Alpnach im Kanton Obwalden haben internierte polnische Soldaten im Zweiten Weltkrieg einen eindrücklichen Weg gebaut, der im IVS-Bundesinventar als Objekt von nationaler Bedeutung mit Substanz und abschnittsweise mit viel Substanz verzeichnet ist. Der attraktive, viel genutzte Bergwanderweg wurde im Sommer 2024 instand gestellt, nachdem Wegoberfläche und Kunstbauten in den vergangenen Jahrzehnten gelitten hatten. Priorität bei der Instandsetzung hatten die eindrücklichen Pflästerungen des Weges, der sich in Serpentinen der Landschaft entlang «schlängelt» und daher auch «Tremola en miniature» von Alpnach genannt wird. Für die Ausbesserungsarbeiten wurden rund 10 Kubikmeter Steine benötigt, die in der nahen Umgebung beschafft und mittels Helikopter zur Baustelle geflogen wurden. Lesen Sie hier den ganzen Bericht


Alte Zügenstrasse in Davos – den Naturgewalten trotzen

Meientaler Holzzäune (Bild ASTRA)

Bild: ASTRA

 

Die alte Zügenstrasse zwischen Davos Monstein und Davos Wiesen ist bei Wandernden und Velofahrenden sehr beliebt. Durch ihre exponierte Lage in der wilden Zügenschlucht wird die historische Strasse jedoch durch Steinschläge und Lawinen beansprucht. Nach ersten Instandsetzungsarbeiten zwischen 2000 und 2006 musste die alte Zügenstrasse zwischen 2019 und 2023 in vier Etappen umfassend instand gestellt werden. Damit sollte die historische Substanz erhalten und die Sicherheit gewährleistet bleiben. Die Arbeiten umfassten unter anderem die Sanierung und den teilweisen Neubau von Stützmauern und Brüstungen sowie die Ertüchtigung der zwei markanten Steinbogenbrücken. Nach Unwettern und Steinschlag im Sommer 2023 musste die Zügenstrasse nochmals während einem Jahr wegen Aufräumarbeiten geschlossen werden. Im September 2024 konnte sie endlich für die Öffentlichkeit wieder freigegeben werden. Lesen Sie hier den ganzen Bericht

 


Nachführung des IVS-Bundesinventars auf Kurs

Die konzeptionellen Arbeiten für die Nachführung des IVS-Bundesinventars sind im Jahr 2024 einen grossen Schritt vorangekommen. So wurde die Methodik der Inventarisierung historischer Verkehrswege in der Schweiz (Methodikhandbuch) an die Erfordernisse der Nachführung angepasst. Wichtig für die Planung der nächsten Arbeitsschritte ist die «Fachstudie zur Erweiterung des Inventars um Objekte des 20. Jahrhunderts», die von einem interdisziplinären Team von Bauingenieuren, Historikerinnen und Denkmalpflegern erstellt worden ist. Die Studie bildet die Grundlage für den Entscheid, ob und in welchem Umfang diese Objekte ins Inventar aufgenommen werden. Dies wirkt sich nicht nur auf die Methodik aus, sondern auch auf den konkreten Inventarisierungsprozess. Dieser soll den Kantonen an einer IVS-Fachveranstaltung im September 2025 im Detail vorgestellt werden. Alle Informationen zu den laufenden Arbeiten finden Sie auf unserer Webseite.


IVS-Projekte im Jahr 2024

Regionale Verteilung der 67 Finanzhilfeprojekte, die sich in Bearbeitung befinden. (Kartengrundlage ThemaKart BFS 2004)

 

Die Zahl der verfügten Finanzhilfeprojekte, die das ASTRA aktuell bearbeitet, ist von 74 im Jahr 2023 auf 67 im Jahr 2024 zurückgegangen, gleich viele wie im Jahr 2022. Davon haben 23 in diesem Jahr eine Zusage für eine Finanzhilfe erhalten (2023 waren es 26 neue Projekte gewesen), während 31 Projekte (2023: 17) abgeschlossen werden konnten. Derzeit befinden sich 8 Projekte in der Verfügungsphase, in der über die definitive Finanzhilfeunterstützung entschieden wird. Rund die Hälfte der bearbeiteten Projekte befinden sich in den Kantonen Graubünden (14 Projekte, 1 Projekt in der Region Ostschweiz liegt im Kanton St. Gallen) und Tessin (20 Projekte). Im «Espace Mittelland» konzentrieren sich die laufenden Instandsetzungen auf den Kanton Bern (12 Projekte), 1 Projekt befindet sich im Kanton Neuenburg.


Worte zum Jahreswechsel

Der Klimawandel und die damit verbundenen Wetterkapriolen haben in diesem Jahr Spuren in der Schweiz hinterlassen. Rekordregenfälle, Hochwasser und Murgänge trafen das Tessin und den Kanton Graubünden hart. Sie kosteten Menschenleben, beeinträchtigten die Infrastruktur massiv und zerstörten wertvolle historische Bauwerke wie die Ponte di Visletto bei Cevio im Maggiatal. Auch kam es zu zahlreichen Verzögerungen bei den Instandstellungsprojekten, denn Bauunternehmen mussten Ressourcen für dringendere Infrastrukturprojekte einsetzen, um das Leben in diesen Regionen schnellstmöglich wieder zu stabilisieren. Das Jahr 2024 erinnert uns daran, dass der Schutz der historischen Verkehrswege nicht zuletzt auch davon abhängt, dass wir Sorge tragen zu unserer Natur. Gerade in den Bergregionen können wir unsere Baudenkmäler, unsere kulturelle Identität nur bewahren, wenn wir die Umwelt als unsere Lebensgrundlagen schützen.

Daneben erfüllen uns aber auch viele Erfahrungen in diesem Jahr mit Zuversicht. Allem voran das Engagement und die Freude all jener Menschen, mit denen wir im Rahmen von IVS-Projekten zusammenarbeiten durften. Sie tragen den Gedanken der Bewahrung unseres kulturellen Erbes bis in die abgelegensten Orte unseres Landes; da, wo sich oft die wertvollsten historischen Verkehrswege «verstecken».

So blicken wir dankbar auf ein intensives Arbeitsjahr in der IVS-Fachstelle im ASTRA zurück. Eingespielte Abläufe und ein motiviertes Team mit unserer Fachunterstützung der Gruner AG und unserer Kommunikationsunterstützung durch zweiweg gmbh sowie mit Ihnen von den kantonalen IVS-Fachstellen und unseren externen Projektpartnerinnen und Partnern haben uns Freude gemacht. An dieser Stelle danken wir der zweiweg für ihre jahrelange Unterstützung und die wertvolle Zusammenarbeit, welche im Januar vertraglich zu Ende geht. Ihre spürbare Begeisterung für den Schutz und die Bewahrung der historischen Verkehrswege und ihr handwerkliches Geschick beim Recherchieren und Schreiben sind für uns eine grosse Bereicherung gewesen. Für die Zukunft wünschen wir Christian Werner und Thomas Lang alles Gute.  
 
Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und ein hoffnungsvolles neues Jahr.

Ulrike Marx und Erika Flückiger Strebel


 

IVS-Fachstelle des Bundes

Ulrike Marx, Erika Flückiger Strebel

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