Markantes Baudenkmal aufwändig instandgesetzt
Bilder: Die Thurbrücke – vor, während und nach der Instandsetzung. (Bilder: Conzett Bronzini Partner AG)
Die Thurbrücke bei Eschikofen ist ein prägendes Baudenkmal im Kanton Thurgau und als Objekt von nationaler Bedeutung im IVS-Bundesinventar aufgeführt. Sie besteht aus einer Holzbrücke aus dem Jahr 1837 und den zwei beispielhaften, stählernen Vorlandbrücken, die in den Jahren 1885 und 1911 gebaut wurden. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gehörten die Vorlandbrücken zusammen mit der Holzbrücke über die Thur zu einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Thurgau. Seit dem Bau einer neuen Stahlbetonbrücke im Jahr 1954, über die heute der Strassenverkehr geführt wird, dient die Thurbrücke dem Langsamverkehr.
Die beiden Stahlkonstruktionen der Vorlandbrücken bestehen aus zwei genieteten Hauptträgern in Fachwerkbauweise und Querträgern aus zusammengesetzten I-Profilen. Als Fahrbahn dienten Stahlbetonplatten mit Asphaltbelag. Diese Fahrbahnplatten befanden sich in einem schlechten Zustand und waren nicht abgedichtet. So konnte Wasser mit Tausalz eindringen, was den Stahlträgern stark zusetzte. Da auch der Korrosionsschutz der beiden Brückenabschnitte seine Lebensdauer erreicht hatte, mussten die Vorlandbrücken dringend instandgesetzt werden. Bei der Holzbrücke, die bereits im Jahr 2007 saniert wurde, bestand kein aktueller Instandsetzungsbedarf.
Zwischen 2020 und 2022 erneuerte man den Korrosionsschutz der gesamten Stahlkonstruktion. Die alten Fahrbahnplatten wurden durch neue Platten ersetzt. Sie wurden mit ultrahochfestem Beton (UHFB) übergossen, um sie langfristig gegen eindringendes Wasser abzudichten. Ein Grossteil der ursprünglichen Z-Eisen (Zoreseisen) konnte dabei weiterverwendet werden. Zudem ersetzte man den stark korrodierten Endquerträger beim südlichen Widerlager durch einen neuen Träger, den man vor Ort mit der bestehenden Substanz vernietete. Darüber hinaus wurden alle Pfeiler, Lager und Widerlager restauriert.
Heute erstrahlen die Vorlandbrücken wieder in ihrem charakteristischen Rot, das die Thurlandschaft bei Eschikofen prägt. Ihrer Instandsetzung, vom ASTRA mit einem namhaften Beitrag unterstützt, hat das kantonale Tiefbauamt Thurgau ein lesens- und sehenswertes Buch gewidmet: Wiederauferstehung in Rot. Intrigen, Hochwasser und der Zahn der Zeit – Geschichte und Erneuerung der Thurvorlandbrücke bei Eschikofen, Kantonales Tiefbauamt Thurgau, Verlag saatgut, 2021.